Dank moderner Medikamente, Techniken und Gerätschaften ist es möglich, Ihnen und Ihrem Pferd auch vor Ort ein breites Spektrum an Leistungen anzubieten. Mein persönliches Anliegen ist es, Sie im Sinne Ihres Pferdes bestmöglich über Befunde und Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären, damit Sie nachvollziehen können, was mit Ihrem Pferd los ist. Im Optimalfall treffen wir uns nur zu einem Routinebesuch.
Eine regelmäßige, tiefgründige Zahnkontrolle ist, wie bei uns Menschen auch, von großer Wichtigkeit. Hierbei geht es nicht nur darum zu schauen, ob das Pferd scharfe Haken und Kanten hat, sondern es sollte das Gebiss als Ganzes, sowie jeder Zahn und Zahnzwischenraum einzeln mit dem Spiegel betrachtet werden. Nur so ist es möglich, Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches frühzeitig zu erkennen, und auch zu behandeln.
Von scharfen Haken und Kanten haben wir alle schon gehört. Es ist sehr wichtig, diese regelmäßig abzuschleifen und zu runden. Bei der Zahnsanierung geht es aber um noch viel mehr. Das Gebiss soll ausbalanciert werden, sodass eine gleichmäßige Druckverteilung von Schneidezähnen, Backenzähnen und Kiefergelenken entsteht bzw. erhalten bleibt. Nur wenn das Gebiss ausbalanciert ist, kann auch der restliche Körper „gerade“ sein, da dieser über Muskeln, Knochen und Bänder miteinander verbunden ist und eine funktionelle Einheit bildet. Der beste Reiter oder Therapeut kann langfristig nur gute Ergebnisse erzielen, wenn das Gebiss im Gleichgewicht ist. Die Häufigkeit der Zahnsanierung hängt vom Gebiss Ihres Pferdes und dessen Abnutzung ab. Vielen Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches kann durch eine regelmäßige Zahnsanierung und Ausbalancieren vorgebeugt oder auch behandelt werden.
Modernste Röntgentechnik lässt es zu, Röntgenbilder direkt vor Ort anzufertigen und auch zu beurteilen. Das Röntgen ist mit eine der wichtigsten bildgebenden diagnostischen Möglichkeiten, welche uns zur Verfügung stehen. Ein Röntgenbild kann uns sehr wichtige Informationen über den tatsächlichen Zustand von den zu diagnostizierenden Regionen und Strukturen geben. Darüber hinaus dient es als wichtige Kontrolle bei operativen Eingriffen, wie z. B. bei Zahnextraktionen.
Um präzise und genaue Aussagen über den Zustand der Zähne oder des Zahnfleisch Ihres Pferdes zu treffen, oder auch den Verlauf von Befunden festzuhalten, ist die Endoskopie ein sehr hilfreiches Diagnostikum. Dank der Endoskopie haben Sie als Besitzer auch die Möglichkeit, bei der Diagnostik dabei zu sein und die Bilder direkt am Bildschirm mit zu betrachten.
Dank eines sehr dünnen und flexiblen Endoskops ist es möglich, die Nase und die Nasennebenhöhlen (transnasale Sinusendoskopie) von innen zu betrachten und die Endoskopie sowohl zu diagnostischen als auch therapeutischen Zwecken zu nutzen. In Fällen von Nasenbluten, Nasenausfluss oder außergewöhnlichen Atemgeräuschen, kann uns die Endoskopie Aufschluss über Herkunft, Lokalisation und Ursache der möglichen Erkrankung geben. Sollte es notwendig sein, therapeutische Spülungen durchzuführen, ist dies auch in vielen Fällen minimalinvasiv mit dem Sinusendoskop möglich.
Wie bereits weiter oben beschrieben, ist ein ausbalanciertes Gebiss eine wichtige Grundlage für die generelle Zahngesundheit Ihres Pferdes. Je nach Erkrankung kann ein Druckausgleich oder die Entlastung einzelner Zähne auf sehr minimalinvasivem Wege zur Genesung verschiedener Zahn- oder Zahnfleischerkrankungen beitragen. Unter den Begriff Zahnsanierung fällt auch die Behandlung von funktionellen Gebissanomalien wie Wellengebissen, Stufengebissen, Scherengebissen etc.
Leider ist es nicht immer möglich, Zähne zu erhalten und sie müssen gezogen werden, um das Leiden Ihres Pferdes zu heilen. Der Eingriff einer Zahnextraktion hängt von vielen Faktoren ab und sollte gut geplant und überlegt sein. Je nach Alter, Lage und Zustand des Zahnes und auch des Pferdes, ist im Einzelfall zu entscheiden, welcher Weg am besten eingeschlagen wird. Grundsätzlich ist es möglich, Extraktionen auch vor Ort durchzuführen. Umfang und Aufwand einer Extraktion sind nicht immer vorhersehbar, sondern stellen sich oft erst in der OP dar.
Abhängig von Alter, Lokalisation und Komplexität eines Bruches kann dieser auch vor Ort behandelt werden. Gerade im Schneidezahnbereich typisch vorkommende Zahnfachfrakturen lassen sich mittels Drahtfixationstechniken auch am stehenden, sedierten Pferd und lokaler Anästhesie gut reponieren.
Erkrankungen des Zahnfleisches können für das Pferd sehr schmerzhaft sein. Typische Erkrankungen sind hier die sogenannten Zahnfleischtaschen oder Diastasen. Für die Entstehung dieser gibt es unterschiedliche Ursachen und auch verschiedene Wege, diese zu behandeln. Welches die beste Herangehensweise zur Behandlung ist, muss im Einzelfall entschieden werden.
Je nach Befund und Diagnose gibt es verschiedene, sowohl konservative als auch chirurgische, Therapieansätze. Auch hier gilt es im Einzelfall zu entscheiden, was zu tun ist, und ob es eine Möglichkeit der Behandlung draußen im Stall gibt, oder das Pferd besser eine Klinik mit der Möglichkeit einer stationären Unterbringung aufsucht.
Einige Pferde neigen, insbesondere im Bereich der Schneide- und Hengstzähne, zu starker Zahnsteinbildung. Folge von Zahnstein können z.B. massive Zahnfleischentzündungen sein. Hier hilft, wie bei uns Menschen auch, eine regelmäßige Zahnreinigung und Zahnsteinentfernung.
Geprüftes Mitglied der IGFP
Internationale Gesellschaft zur Funktionsverbesserung der
Pferdezähne e.V.
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